Fachübergreifend

Zusatzqualifizierung

Inklusionspädagog:in

Es ist Zeit für einen grundlegenden Wandel, das erleben wir in der gesamten Gesellschaft.
Was für eine Bildung brauchen junge Menschen, um die Zukunft der Gesellschaft gestalten zu können? Wie kann eine gute Schule für die Zukunft aussehen?
In der Fortbildung Zusatzqualifizierung Inklusionspädagoge:in finden wir gemeinsam mit dir konkrete Antworten auf diese Frage.

Die Waldorfpädagogik bietet in sich selbst die besten Vorraussetzungen für eine inklusive Lebens- und Lernkultur. In der Praxis jedoch stoßen wir an unsere Grenzen. Wir reagieren darauf mit einer zunehmenden Differenzierungstendenz und einer enormen Erweiterung des ( Sonder-)pädagogischen Personals.

Der Umgang mit der Diversität führt uns in Richtung Wandel:
Er fordert andere Lernprozesse und ein tieferes Verständnis für die individuellen Entwicklungsmöglichkeiten des Menschen. In der Fortbildung bilden die Allgemeine Menschenkunde und der Heilpädagogischen Kurs Rudolf Steiners die Grundlagen für eine inklusive Waldorfpädagogik.
Auf dieser Grundlage wird ein methodischer Ansatz zur Gestaltung inklusiver Prozesse gelehrt und geübt, der es ermöglicht, neue Lehr- und Lehrprozesse zuzulassen und uns ermutigt, uns zu ändern.

An wen richtet sich das Angebot?

Die Fortbildung richtet sich an interessierte tätige Pädagog:innen in Waldorfschulen und heilpädagogischen Waldorfschulen (Fachlehrer:innen, Klassenlehrer:innen, Sonderpädagog:innen, Heilpädagog:innen, Sozialpädagog:innen).

Die Qualifikation zum Inklusionspädagoge:in kann als Haupttätigkeit oder als Ergänzung zu einer Klassen- bzw. Fachlehrertätigkeit genutzt werden.

Termine & Anmeldung

Form und Dauer

Der Fortbildungsgang geht über zwei Jahre in hybrider Form und umfasst insgesamt 20 Wochenenden:
4 Wochenenden in Präsenzform, 2 pro Schuljahr in Hamburg oder Berlin
Freitag 17 bis 21:30 Uhr, Samstag 9 bis 18 Uhr und Sonntag 9 bis 13 Uhr

16 Wochenenden in Online Format
Freitag 19 bis 20:30 Uhr, Samstag 3 Zeitfenster 9 bis 12, 13 bis 15, 16 bis 17 Uhr

Termine: Ort
20/22.09.24 Hamburg 1. Grundlagen
11/12.10.24 online 2. Inklusive Methodik
15/16.11.24 online
06/07.12.24 online
10/11.01.25 online
21-23.02.25 Hamburg 3. Dynamische Diagnostik
14/15.03.25 online
11/12.04.25 online
16/17.05.25 online
13/14.06.25 online

19-21.09.25 Hamburg 3. Dynamische Diagnostik
10/11.10.25 online
14/15.11.25 online
05/06.12.25 online
23/24.01.26 online
20/22.02.26 Berlin 4. Methodik & Diagnostik
20/21.03.26 online
17/18.04.26 online
08/09.05.26 online
12/13.06.26 online

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Berufsfelder

Der Inklusionspädagoge hat die Fähigkeit:
  • inklusive Methoden in einer Teamarbeit mit Klassen- und Fachlehrern in der Durchführung zu begleiten, sie zu reflektieren und diese in der Vorbereitung von Unterrichtssequenzen zu entwickeln.
  • eine dynamische Diagnostik anzuwenden, die es ermöglicht, die Barrieren zu erkennen, die einer Teilhabe der Schüler am Lernprozess im Wege stehen.
  • entwicklungsorientierte, individuelle Lernschritte der Schüler im Schulalltag einzubetten und zu koordinieren.
  • inklusive Standards im dynamischen Strukturprozess in der Organisation Schule zu entwickeln, für die inklusive Arbeit notwendige Ressourcen zu installieren und abzurufen.
  • den Unterrichtsprozess von diskriminierenden Zuschreibungen aller Art frei zu halten.

Studienfelder

Modul 1: Grundlagen der Inklusion

Einstellungen und Haltungen gegenüber Diversität
Paradigmenwechsel Integration/Inklusion
Entwicklungen im Bildungswesen, aktuelle Entwicklungen, Schule der Zukunft
Begriffsbildung

Modul 2: Inklusive Methodik

Lernform ändern: Gestaltung entwicklungsorientierter Lernprozesse, in der die Schüler:innen autonom, kooperativ und kollaborativ Selbstwirksamkeit erfahren
Methodenvielfalt
Rollenverständnis der Pädagog:innen und Arbeiten im Team
Reflexionsprozesse
Unterrichtsvorbereitung im inklusiven Setting.
Erarbeitung von Praxisbeispielen, Vorbereitung und Begleitung von Epochen.

Modul 3: Dynamische Diagnostik

Inhalte des heilpädagogischen Kurses im neuen Kontext
Phänomenologischer Zugang zu den Verhaltensweisen und Symptomen
Medizinische Aspekte
Gesundheit und Krankheit, Behinderungsbegriff
Verschiedene Methoden des Entwicklungsdialogs, Barrieren erkennen lernen
Entwicklungspläne, berufliche Orientierung und Schulabschlüsse

Modul 4: Diagnostik & Methode im inklusiven Setting

Rolle des Inklusionspädagogen
Wie drückt sich die Dynamische Diagnostik in der Methode aus?
Teamarbeit mit Fach- und Klassenlehrer:innen, Umgang mit Ressourcen
Entwicklung inklusiver Strukturen und Kulturen in der Organisation

Künstlerische Übungen werden in beide Formate angeboten: Audiopädie, Formenzeichnen, Malen.

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Qualifizierungskurs

Führungs- und Leitungskompetenzen für Waldorfeinrichtungen

  1. „Wenn keiner leitet, leiden alle!“ – Erarbeitung des Verständnisses für die Zuordnung notwendiger Führungsaufgaben, insbesondere wenn die kollegiale Wahrnehmung der Institutionsleitung angestrebt wird.
  2. „Förderung der Individualität in der Gemeinschaft – Zusammenstellung des eigenen „Methodenkoffers“ – Erwerb eines Überblicks über waldorfpädagogisch relevante erwachsenenpädagogische Wege zur Gestaltung von Kollegiumsarbeit, Mitarbeiterführung und Personalentwicklung auf Augenhöhe, u.a. auch in Einarbeitungs- und Anleitungssituationen.
  3. Analyse und Reflexion von Folgewirkungen nicht (oder noch nicht gelingender) Zusammenarbeit auf die Kindergruppen, Eltern und Umgebung der Einrichtung, Aufzeigen von Ansatzpunkten und Möglichkeiten der Bearbeitung.
  4. Begleitete Planung, Durchführung und Auswertung stufenweise gestalteter Praxistransfersaufgaben im Sinne eines Praxis- und Selbst-Entwicklungs-Projektes.

Die Teilnehmer erwerben ein waldorf-spezifisches Methodenspektrum für Führungs- und Leitungssituationen in Waldorfkindergärten.

Die Themen werden auf der Basis von Erfahrungen & Fragen des Einzelnen zu konkreten Situationen bearbeitet und durch Kommunikations-, Bewegungs- und künstlerische Übungen sowie Arbeit in Lerngruppen vertieft.
Anleitung zur Erarbeitung eines Leitungskonzeptes für die eigene oder eine idealtypische Einrichtung.

Dozentinnen: Annette Stroteich, M.A. Erwachsenenbildung mit Gastdozenten/Experten zu Einzelthemen,

Teilnehmerzahl: 12 – 20

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Sozialkompetenz & Gewaltprävention

Ein Angebot des ISG (Institut für Soziale Gestaltung und Mediation) in den Räumen des Seminars

In unseren gegenwärtigen gesellschaftlichen Veränderungsprozessen verlagern sich die Lern- und Lebensbereiche für junge Menschen immer mehr und es scheint auch an Schulen ein Paradigmenwechsel notwendig zu werden, der diese Situation berücksichtigt.
Wie erleben Kinder und Jugendliche heutzutage die sie umgebende soziale Welt?
Sie begegnen Polarisierungen, die sich oft in schablonenhaftem Denken „Entweder-oder“ – „Ich oder der Andere“, sowie in Ablehnung, Unversöhnlichkeit, Gleichgültigkeit und Selbstbezogenheit widerspiegeln. Ein Gefühl der Entfremdung gegenüber Menschen und Dingen scheint allgegenwärtig, das sich darin ausspricht, alles langweilig, nichtssagend oder beängstigend wie bedrohlich zu empfinden. Gelingt eine vorurteilsfreie Sicht auf diese Phänomene, wird deutlich, dass an allen gesellschaftlichen und politischen Veränderungen immer und überall Menschen beteiligt sind. Das macht eine Auseinandersetzung mit unserer Beziehungskultur dringlich und erfordert, sich selbst in Beziehung zu anderen Menschen denken und erleben zu können sowie entsprechend zu handeln.

Junge Menschen brauchen auf ihrem Lebensweg in jeder Phase ihrer Entwicklung Ermutigung und positive Vorbilder. Erwachsene spielen in der kritischen Zeit des Heranwachsens von Kindern und Jugendlichen eine entscheidende Rolle. Ihr Einfluss ist prägend wie Kinder und Jugendliche ihr Leben später ergreifen können. Die Resonanzen, die sie in der Schule erleben, sind dabei von überragender Bedeutung. Dies gilt insbesondere für die Aneignung sozialer Fähigkeiten, die früher eher außerhalb der Schule – sozusagen nebenbei – erworben wurden, heutzutage jedoch größerer Aufmerksamkeit bedürfen.

Im schulischen Erfahrungs- und Lebensraum, in dem Kinder und Jugendliche die wichtigste Phase ihres Heranwachsens miteinander verbringen, sollten Lebensmut, Selbstwahrnehmung, Urteilsfähigkeit, Anerkennung von Grenzen und Verantwortungsbereitschaft – um nur einige Kompetenzen zu nennen – entwickelt und geübt werden, um die Geheimnisse eines gelingenden sozialen Zusammenlebens zu entdecken.

Wertschätzende und tragende Beziehungserfahrungen und die eigenverantwortliche Gestaltung sozialer Prozesse sind mitbestimmend für ein aktives Ergreifen der eigenen Lebensführung, bilden eine zentrale Grundlage gesellschaftlicher Partizipation und demokratischer Entscheidungsfindung. Daher sollte heutzutage auf die Ausbildung und Entwicklung sozialer Fähigkeiten in der Schule ein deutlicher Schwerpunkt gelegt werden.

Einzelheiten, Termine und Anmeldungsmöglichkeit direkt beim ISG